Löst der Handel mit Technologie bald Investitionen in Rohstoffe und Infrastruktur ab?
Chinas Einfluss in Lateinamerika und der Karibik nimmt rasant zu. Nach seinen Investitionen in Rohstoffe (Bergbau, Erdöl, Soja), Kreditvergabe und Infrastruktur (Häfen, Straßen, Energie) gewinnt es zunehmend Marktanteile in Schlüsselbereichen wie 5G, Tiefseekabeln, Cloud-Computing und Überwachungstechnologie.
Tech-Giganten wie Huawei, ZTE und Alibaba verändern die Region. In Mexiko triumphiert der Uber-Konkurrent Didi. Huawei baut in Brasilien eine Handyfabrik und betreibt in Chile Cloud-Computing-Zentren. In Ecuador und Bolivien nutzt der Staat Überwachungstechnologie aus China.
Seit dem Jahr 2000 hat sich das Handelsvolumen mit der Region vervielfacht. Für Brasilien, Chile und Peru ist China inzwischen der wichtigste Exportmarkt. Für Lateinamerika öffneten sich neue Märkte - und politischer Handlungsspielraum gegenüber der EU und den USA.
Wird die Digitale Seidenstraße bald Investitionen in Rohstoffe und Infrastruktur ablösen? Was bedeutet sie, insbesondere für Wirtschaft und Menschenrechte?
Zum Referenten: Diego Steinhöfel ist freiberuflicher Politologe. Als Projektverantwortlicher für Mexiko und Cuba arbeitete er bei Brot für die Welt und zuvor als Berater bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Am Centre for Latin American Research and Documentation (CEDLA, UvA), war er als Co-Autor an der Veröffentlichung von drei Berichten zu Chinas wachsender Rolle in Lateinamerika und der Karibik beteiligt. Er hat einen Master in Lateinamerikastudien der Universität von Amsterdam.
VeranstalterInnen: Lateinamerika-Arbeitskreis des Nord Süd Forum München e.V., Diego Steinhöfel als Referent